​Liebe Dein inneres Kind!

Übung: Liebe Dein inneres Kind!

Nimm Dir ein Fotoalbum aus Deiner Kindheit und präge Dir Bilder ein, wie Du als Teenie, Schulkind, Kindergartenkind, Kleinkind und Säugling ausgesehen hast. Beobachte die Gefühle, die entstehen, während Du Dich als Kind betrachtest.

Leg nun das Fotoalbum zur Seite und schließe die Augen.

Stell Dir Dich selbst zuerst als Teenager vor, der gerade in der Pubertät steckt. Nimm dieses Kind in den Arm und sage ihm, was es Deiner Meinung nach braucht. Vielleicht sagst Du ihm: „Ich hab Dich lieb. An Dir ist alles richtig“. Achte auf Deine Gefühle dabei, wenn Du das zu Deinem inneren Teenie sagst.

Geh dann weiter zurück und stell Dir Dich als Schulkind mit 8-10 Jahren vor. Nimm es in Deiner Vorstellung in die Arme und sage ihm z.B.: „Ich habe Dich bedingungslos lieb. Auch mit einer schlechten Schulnote.“ Übernimm nicht einfach meinen Vorschlag, suche Dir den passenden Satz für Dich und Dein inneres Schulkind. Dein Satz ist stimmig, wenn er Dich berührt und Gefühle wach ruft. Geh nun weiter zurück und stelle Dir Dein inneres Kindergartenkind vor. Suche für dieses Kind den passenden Satz der Liebe mit dem Du es umarmst. Als nächstens nimmst Du Dein inneres Kleinkind vor Deinem inneren Auge vor und sag ihm z.B.: „Ich habe Dich lieb, Du darfst so sein, wie Du bist.“ Versuche auch hierbei den für Dich emotionalsten Satz zu finden.

Möglicherweise geht es Dir an dieser Stelle schon gut und ein paar Knoten oder Spannungen fallen von Dir ab. Genauso kann es sein, dass sich noch nichts an dem Gefühl, wertlos zu sein, geändert hat. Stell Dir dann Dich als Säugling vor. Stell Dir vor, wie Du Dich als kleines Würmchen im Arm wiegst und sagst:  „Du bist gewollt“. „Ich bin so voller Freude, dass es Dich gibt.“ Suche hier auch für Dich den passenden Satz, der Emotionen in Dir aufwühlt.

Irgendwo auf der Wegstrecke vom Teenie bis zum Säugling liegt die größte Bruchstelle von Deinem Selbstwertgefühl.

Nach dieser Übung weißt Du genau, an welcher Stelle sie ist. Es ist die Stelle, die Dich emotional am tiefsten erfasst hat. Eine Traurigkeit, eine Schwere oder Last war für Dich vielleicht fühlbar.

Geh nun an den nächsten Tagen immer wieder mit geschlossenen Augen und in Stille an diese Lebensalter-Stelle.  Gib dem Kind alle Liebe, Zuneigung und Wärme, die Du Dir vorstellen kannst. Sag immer wieder innerlich den Satz zum Kind, der Dich so tief bewegt.

Du kannst Dir auch mehr Zeit nehmen und jedes Mal wieder Deine ganzen Kindheitsphasen rückwärtsgehen,  das gibt Dir noch mehr Kraft. Wichtig jedoch sind die Wiederholungen. Es fällt uns sicherlich leichter, viele Wiederholungen durchzuführen, wenn der Aufwand geringer ist. Deshalb empfehle ich Dir, die Stelle oder Stellen direkt anzusteuern, die Dich emotional am meisten erfasst haben.

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