inneres Kind

Natürlich ist es unvermeidbar, dass wir erwachsen werden und es wäre töricht, ein Kind bleiben zu wollen. Es gibt einen Preis, den wir auf unserem Weg zum Erwachsensein bezahlen und dieser Preis ist bisweilen ganz schön groß. Auf dem ernsten Pfad der erwachsenen Tugenden zahlen wir die Zeche oft mit dem Schwinden der Lebensfreude. Die Mühle der Pflichten lässt uns funktionieren, aber für die einfachen und doch so nahrhaften seelischen Freuden bleibt keine Zeit mehr. Hinter Plänen und Zielen wird die Spontanität erstickt. Der allseits geschätzte menschliche Verstand schlägt mit seinen Urteilen jedes offene Wahrnehmen des Hier und Jetzt tot. Muss das sein? Wie kann es uns gelingen, die kindlichen Ressourcen der Unbekümmertheit, der Spontanität und der Lebensfreude ins Erwachsenen-Leben zu retten?

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Uns Erwachsenen ist das Lachen oft vergangen!

Lachforscher, Gelotologen genannt, haben herausgefunden, dass ein Kind im Durchschnitt 400mal täglich lacht, ein Erwachsener hingegen findet sein Leben durchschnittlich nur noch 15mal am Tag zum Lachen (Quelle: http://www.zeit.de/2011/17/Lachforschung). D. h. in Prozent ausgedrückt lacht ein Erwachsener 96,25 % weniger als ein Kind. Lachen erfrischt uns, Lachen hebt uns aus unseren Gedankenströmen, Lachen verbindet uns mit anderen Menschen. Das Lachen ist gleichsam Kennzeichen eines glücklichen Momentes. Wer lacht, der bringt Unbeschwertheit und Lebensfreude zum Ausdruck. Lachende Menschen ziehen uns an und stecken uns an. Das Lachen ist beste Kommunikation ohne Worte.

Wie ist es passiert, dass wir das Lachen verlernt haben?

Offen und neugierig, verspielt und planlos geht ein Kind auf das Leben zu. Wir Erwachsene sind weder offen noch neugierig. Wir sind voller vorgefasster Meinungen. Unzählige Erfahrungen haben uns geprägt und lassen keine urteilsfreie Sicht auf die Dinge zu. Das Spielen haben wir verlernt, weil uns Kontrolle wichtiger geworden ist, als ein offener, ungewisser Ausgang. Erwachsene stellen sich fragen, die sich ein Kind nie stellen würde: „Was denken andere über mich?“ „Was bekomme ich zurück, wenn ich meine Zeit in den Bau einer Sandburg investiere? All diese Ego-Fragen stellt sich ein Kind nicht! Kleine Kinder sind relativ frei von den Fesseln des Egos.

Wie gewinnen wir das Lachen zurück?

Das einfachste ist, die Nähe von lachenden Kindern oder lustigen Erwachsenen zu suchen, denn Lachen ist ansteckend. Vergiss dabei, dass Du erwachsen bist und lache aus voller Brust mit.

Zehn Tipps, wie Du mehr Freude und Lachen in Dein Leben holst:

  • Spielen: suche Dir interaktive Spiele, die wenig Gehirnleistung brauchen (Spiele ohne Ziele, Strategien und ohne Ehrgeiz). Spielen ist das verweilen im Hier und Jetzt, ohne Konzepte und Meinungen.
  • Sei ein bisschen verrückter und pfeife auf die Meinungen anderer. Tanze aus der Reihe. Ein Kind kennt keine Blamage, das haben wir Erwachsenen erfunden und den Kleinen eingetrichtert. Wenn Du nicht mutig bist, dann suche Dir Gleichgesinnte, die mit Dir zusammen ein paar Verrücktheiten veranstalten.
  • Nimm Dir die Zeit wieder von Freude zu Freude zu springen. Neben allen Plänen und Verpflichtungen, die Du hast, solltest Du Dir Zeit nehmen, Dinge zu tun, die für nichts anderes da sind, als Dir Freude zu machen. Freude ist was Dich nährt, nicht der Erfolg oder es allen recht gemacht zu haben.
  • Bewege Dich. Versuche Dich wie ein Kind zu bewegen. Strecke die Arme aus beim Laufen. Hüpfe. Tanze auf der Wiese. Bolze mit anderen ohne Ehrgeiz auf der Straße. Sei albern dabei und bloß nicht perfekt.
  • Gewöhne Dir das Urteilen ab und gehe offen auf das Unbekannte zu. Du entdeckst viel mehr, wenn Du nicht Deine vorgefertigten Raster über alles stülpst.
  • Frage Dich nicht mehr, was andere über Dich denken! Die anderen hören ohnehin auf zu denken, wenn sie Dich lachen sehen und lachen einfach mit.
  • Sei dankbar. Werfe ein Blick auf die Schönheit des Lebens. Sieh all die Dinge die Du hast. Wenn Du gesund bist, genug zum Essen, ein Dach über dem Kopf und Freunde hast, sind schon alle Voraussetzungen erfüllt, um glücklich zu sein.
  • Gewöhne Dir an, liebevoll mit Dir selbst umzugehen und gut über Dich selbst zu denken!
  • Geh spielerisch an das Leben heran. Kinder machen aus allem ein Spiel. Gibt es kein Spielzeug können sie auch nur mit Erde und Holzstöckchen spielen. Die Dinge und das Leben müssen nicht anders sein, als sie gerade sind. Das Leben eröffnet Dir eine ungeahnte Vielfalt, wenn Du es annehmen kannst, wie es gerade ist.
  • Folge Deinen Emotionen. Ein Kind trifft seine Entscheidungen nur emotional, was ihm Freude macht, will es wieder erleben. Was sich gut anfühlt, ist meistens richtig. Achte vor allem auch auf die sekundären Gefühle, die sich einstellen. (Z.B.: Es mag sich gut anfühlen, vor dem Fernsehgerät abzuschalten. Übertreibst Du es aber, stellt sich ein Gefühl der Leere ein.)

Wenn wir nicht werden wie die Kinder, werden wir ausgebrannte Erwachsene!

Wenn es uns nicht gelingt ein Stück kindliche Lebensfreude und Unbeschwertheit zu bewahren, werden wir zu freudlosen Erwachsenen. Willst Du diesen Preis für das Erwachsenwerden zahlen? Die Welt ist voller ausgebrannter Erwachsener, die im Hamsterrad der Karriere nicht nur die Lebensfreude, sondern auch sich selbst verloren haben. Sie sind dem Ruf des Erfolgs bedingungslos gefolgt und haben sich von ihren Wurzeln und Bedürfnissen abgeschnitten. Mit ihrer Ratio haben sie ihre Emotionen erstickt, so lange, bis diese stumm geworden sind und sie in einem abgrundtiefen Gefühl der Leere zurückgelassen haben. Sie haben immer nur große Brötchen gebacken, aber darüber die Würze des Lebens verloren. Die Würze, die in den kleinen Freuden und Spontaneitäten des Lebens liegt.

Dein inneres Kind ist noch da, auch wenn Du es längst vergessen hast!

Dein inneres Kind ist ein Teil von Dir. Es ist Teil Deiner Persönlichkeit, das Du wahrscheinlich zurückgelassen oder verdrängt hast, um den mehr oder weniger schmerzhaften Prozess des Erwachsenwerdens zu bewältigen. Auch wenn Du jetzt die Form und die Statur eines erwachsenen Menschen trägst, bleiben all die kindlichen Sehnsüchte und Erinnerungen erhalten. Kein Mensch ist erwachsen geworden, ohne seelische Schmerzen zu erleiden. Kein Leben ist unverwundet. Wir alle haben zu einem Teil unsere negativen Gefühle in der Kindheit und damit unser inneres Kind abgespalten. Das allein ist nicht das Problem, aber mit der Trennung von unserem inneren Kind haben wir uns auch von unserer kindlichen Lebensfreude, Kreativität und Unbekümmertheit abgeschnitten. Und gerade diese Seite macht unser Erwachsenen-Leben wirklich reich und glücklich.

Frag das innere Kind in Dir, es kennt den Weg zu mehr Lebensfreude!

Nimm Dir Zeit, Dich zu entspannen, still zu werden und nach innen zu hören. Versenke Dich in eine Erinnerung kindlicher Lebensfreude und versuche an dieser Stelle einen Dialog mit Deinem inneren Kind aufzubauen. Stelle ihm Fragen. Z.B. was es braucht, um Dir wieder den Zugang zur Lebensfreude öffnen zu können. Du wirst wertvolle Anregungen erhalten.

Hier auf GedankLicht findest Du in dieser geführten Meditation die passende Anleitung: Visualisierung Dialog mit dem inneren Kind.

Es gibt zahlreiche psychotherapeutischen Ausrichtungen, die mit dem inneren Kind arbeiten. Einen Überblick findest Du unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

Aussöhung mit dem inneren Kind

Wer sich tiefer mit dem Thema inneres Kind beschäftigen will, dem empfehlen wir die Original-Literatur: https://www.amazon.de/Auss%C3%B6hnung-mit-dem-inneren-Kind/dp/3548357318

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