Berge versetzen

Jeder kennt das Sprichwort: Der Glaube kann Berge versetzen. In der Medizin kennen wir den Placebo-Effekt: Der Glaube kann eine Heilung oder Besserung bewirken, auch wenn die Arznei selbst nichts enthält. Hier in diesem Beitrag möchte ich Euch zeigen, was der menschliche Geist so alles vermag und wie ein "Geistesforscher" sein gravierendes gesundheitliches Problem gelöst hat.

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Die Geschichte eines Unheilbaren

Diese Diagnose wurde im Jahre 1915 gestellt und war zu diesem Zeitpunkt ein Todesurteil: Diabetes. Gerade mal noch achtzehn Monate Lebenserwartung gab man dem jungen Mann Mitte 20 mit dem Namen Frederick Bailes, denn Insulin war zu dieser Zeit noch nicht herstellbar. Niedergeschmettert zweifelte er zuerst an Gott: Wozu hatte er Theologie studiert, wenn Gott nicht auf seiner Seite ist?

Sein ganzes Gedankengebäude zerfiel, wie bei uns allen, wenn das Leben uns in eine große Krise zwingt. Und wären seine vorgefassten Meinungen nicht zusammengebrochen, hätte er als konservativer Theologe nie das Buch in die Hand genommen, welches im Hause eines Freundes herum lag. Es war das Buch eines Engländers mit dem Namen Thomas Troward. Dieses Buch hat nicht nur sein ganzes Leben geprägt, sondern nebenbei auch noch die wertvollsten Impulse für seine Heilung geliefert. Troward war Richter in Indien und erforschte die indischen Religionen. Was daraus entstand war eine geisteswissenschaftliche Synthese der großen Weltreligionen und der Beginn der „Mentalwissenschaft“.

Frederick Bailes gelang es in den 18 Monaten, seine Bauchspeicheldrüse wieder zur Insulinproduktion zu aktivieren. Laut seiner Aussage dauerte es allerdings ein paar Jahre bis er vollständig gesund war. Ich möchte Euch hier die drei wesentlichen geistigen Schritte beschreiben, mit denen er sich heilte.

1. Die schöpferischen Gesetze verstehen

2. Die eigene Vorstellung danach ausrichten

3. Das Heilungsbild in den schöpferischen Prozess entlassen

1.) Die Gesetze der Schöpferkraft

Unsere Vorstellung von getrennten Gedanken bzw. von getrenntem Bewusstsein ist nicht vollständig. Wir müssen uns Bewusstsein als Einheit vorstellen, die sich in verschiedenen Stufen in unserer Welt teilt bzw. trennt. Letztlich bestehen wir aus getrenntem Bewusstsein (Ichbewusstsein, Tagesbewusstsein) und verbundenem Bewusstsein (Unterbewusstsein, persönlich, kollektiv bis hin zum kosmischen Bewusstsein). Über bestimmte Strukturen in unserem Unterbewusstsein sind wir also mit allem verbunden.

Stellen wir uns das EINE Bewusstsein als Fluss vor. Wir produzieren Gedanken, laut Wissenschaft ca. 60 000 Gedanken pro Tag. Diese Gedanken fließen gleichsam wie unser persönliches Abwasser in den Fluss des EINEN Bewusstseins. Das fruchtbare Wasser des EINEN Bewusstseins, durchströmt das Land und an den Ufern erschafft es Leben und begrünt die Umgebung. Weiterhin, bildlich gesprochen, werden also alle Gedanken wieder an Land gespült. Alle Gedanken, Glaubenssätze, unterdrückten Gefühle, werden wieder sichtbar und begegnen uns wieder im Leben.

Was sich in Deinem Kopf abspielt ist ganz wesentlich für das Glück in Deinem Leben.

Da das EINE Bewusstsein schöpferisch ist und wir mit unserem Bewusstsein damit verbunden sind, ist auch unser Bewusstsein schöpferisch. Wir formen unser Leben mit unseren Gedanken. Wenn wir mit unseren 60000 täglichen Gedanken einen schlechten Gedanken hegen, ist das nicht von Bedeutung. Wenn wir diesen schlechten Gedanken aber wie eine Endlos-Schleife ständig wiederholen, dann hat dieser Gedanke eine große Wirkung:

· Er löst schlechte Gefühle aus.

· Stresshormone werden ausgeschüttet und damit wird unser Immunsystem nachweislich geschwächt.

· Unsere Ausstrahlung wird negativ. Auch das Umfeld reagiert abweisend auf uns.

Wie Du siehst, sind das keine metaphysischen Erklärungen, sondern wissenschaftlich nachgewiesene physiologische und psychologische Auswirkungen. Anhaltende schlechte Gedanken sind also schädlich für unser seelisches und gesundheitliches Wohlbefinden.

Umgekehrt ist es genauso:

Wenn ich viele glückliche, aufbauende, liebevolle und friedliche Gedanken hege, dann entstehen in mir positive Gefühle, das Immunsystem arbeitet optimal und meine fröhliche und positive Ausstrahlung erntet das Lächeln und die Zustimmung des Gegenübers.

Die Versuchung:

Wie Frederick Bailes in seinem Buch „Ich lebe glücklich“ geschrieben hat, war die größte Versuchung, die Vorstellung: Jemand sei schuld an seinem Unglück. Er, als Theologe, gab besonders Gott die Schuld für seinen Diabetes. Das ist der größte Irrtum, schreibt er: Die Ursache des Leidens liegt niemals außerhalb Deiner selbst. Denn liegt sie außerhalb Deiner selbst, dann bist Du Opfer, dann bist Du „unheilbar.“ Wenn Du die Ursache Deines Leides als die Schuld der anderen definierst, dann gibst Du Deine Macht auf und schließt Dich selbst in ein Gefängnis der Ohnmacht ein.

2.) Die eigene Vorstellung nach der Schöpferkraft ausrichten

Du bist nicht allein.

Da ist nicht nur das kleine Wesen, das seine Gedanken in Ordnung und damit sein Leben, bzw. seine Gesundheit in den Griff kriegen möchte. Da ist etwas Größeres, etwas für uns unfassbares, unendlich Großes, welches das ganze Universum trägt. Das mit unvorstellbaren Kräften Planeten bewegen kann und hier auf unserer Erde vielfältiges Leben ermöglicht. Etwas das größer und energiereicher ist als unsere Sonne. Für dieses Große sind diese erkrankten Körperzellen eine Kleinigkeit. Frederick hat nicht nach der Vorstellung für eine vollkommene Bauchspeicheldrüse gesucht. Für ihn war klar, dass das Größere Milliarden funktionierender Bauchspreicheldrüsen kreiert hat und auch seine zu heilen weis.

Du musst es also nicht selbst machen, das Größere wirkt auch in Dir. Frederick machte sich frei von seinen kleinen menschlichen Gedanken und versuchte sein Denken mit der Ganzheit des Seins in Einklang zu bringen. Oder, wie er es bildhaft gesprochen ausdrückte: „Wie das Göttliche seine Gedanken durch mich denkt.“ Er war sich immer im Klaren, dass er nicht nur zu einem Teil auf das größere Bewusstsein einwirkte, sondern auch selbst eine Wirkung des größeren Bewusstseins war.

Vollkommene Kräfte wirken im Universum und auch in mir.

Das war sein heilendes Bild: Er stellte sich seine Bauchspeicheldrüse nicht als erkranktes Organ vor, das geheilt wird, sondern sein Organ wurde zu einer vollkommenen Idee, die mit dem universellen Sein im Einklang steht.

Frederick Bailes 

Aus seinem Buch: "Ich lebe glücklich":

Meine Gedanken sollen die Bauchspeicheldrüse nicht mehr nur als körperliches Organ ansehen. Ich möchte jedes meiner Körperorgane auch als Ideen des Unermesslichen betrachten, Ideen, die schon existierten, bevor ich ins Dasein trat. Es sind klare und einzigartige Ideen göttlicher Natur. Alle göttlichen Ideen sind vollkommen. Darum möchte ich meine Organe nicht mehr als schadhaft, mangelhaft oder untätig denken. Ich betrachte sie von nun an als willige Diener meiner denkenden Persönlichkeit. Und dieser Gedanke von mir befindet sich nun in Einklang mit dem universellen Sein und wird auf diese Weise zur TATSACHE. Ich erkenne mein Organ als Idee, als vollkommene Idee. Laboruntersuchungen können mich nicht beunruhigen. Ich nehme nun den göttlichen Standpunkt ein und sehe alles Gewordene unter seinem Aspekt als vollkommene Idee. So sei es!“

Frederick Bailes hatte es sich nach seiner Heilung zum Lebensauftrag gemacht, andere Menschen zu helfen, ihren Geist auf ein gesundes und glückliches Leben auszurichten. Er füllte seiner Zeit als Vortragsredner die größten Säle und gründete in Kalifornien ein Science of Mind Institut.

Nicht betteln, das Gewünschte als Tatsache aussprechen.

Bitten, fehlen, erbeten heißt zweifeln. Die Zweifel in Deinen Gedanken wirken mit und Deine ganze geistige Arbeit wird abgeschwächt. Lass alle Bilder als Tatsachen wirken, formuliere Deine Vorstellung als Tatsachen. Sieh den Erfolg und nicht den Prozess. Dein Körper weiß ohnehin besser wie und auf welche Art Dein Organ heilt, als Du es Dir vorstellen kannst.

3.) Das Heilungsbild in den schöpferischen Prozess entlassen

Wenn der Heilgedanke kreiert ist, sollten wir nicht zwanghaft daran festhalten. Ganz im Gegenteil: Den Gedanken los zu lassen, heißt zu vertrauen. Das Heilungsbild immer wieder kreieren und immer wieder loslassen. Wenn Zweifel aufkamen sagte sich Frederick: „Ich bin froh, dass meine Schwierigkeiten durch ein universelles Prinzip behoben werden. Unendliche Energien stehen dafür zur Verfügung.“

Fredericks Bemühungen wirkten nicht sofort, aber nach einigen Wochen zeigten die Laboruntersuchungen, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ganz untätig war. Die Besserung schritt von Woche zu Woche fort, manchmal stärker und manchmal langsamer. Der Prozess dauerte seine Zeit, aber er erlitt keinen Rückfall und wurde über 80 Jahre alt. (Frederick Bailes wurde 1889 in Neuseeland geboren und starb 1970 in den USA).

Falsche Hoffnungen? Wer definiert denn „unheilbar“?

Diesen Artikel habe ich nicht geschrieben, um damit zu sagen: „Jedes Problem ist lösbar. Es liegt nur an Dir.“ Genauso wenig war es meine Intention hier Dinge weiter zu geben, die die modernen medizinischen Möglichkeiten und den ärztlichen Rat überflüssig machen. Sei klug und nutze die moderne Medizin, um Dir optimal helfen zu lassen. Aber wenn Dir jemand sagt, es gibt für dieses Problem keine Lösung, dann musst Du es nicht glauben und daran verzweifeln.

Medizinische Diagnosen sind trotzdem menschliche Definitionen, die keineswegs universale Gültigkeit haben. Sie reichen bis zum Ende der Scheibe des aktuellen Wissens und was darüber hinausgeht, können wir noch nicht erfassen. Am Ende ist die Scheibe doch eine Kugel und es gibt keinen Rand, von dem wir herunter fallen. Viele Feststellungen in der Geschichte der Menschheit, haben sich rückblickend als Irrweg erwiesen. Auch die Medizin wächst in ihren Möglichkeiten jeden Tag und genauso kannst Du jeden Tag mit Deinen geistigen Ressourcen wachsen.

Akzeptieren was ist!​

Manchmal kann auch die Akzeptanz dessen was ist, schon den inneren Frieden zurück bringen. Und manchmal erlangen wir die Meisterschaft nur in der Beschränkung. Oft lernen wir Mitgefühl und Einfühlungsvermögen nur durch das eigene Leid. So kann Krankheit auch eine Durchgangsstation für menschliche Reife und innerem Wachstum werden. Nichts ist nur schlecht.

Oder wie in Goethes „Faust“ Mephistopheles (der Teufel) auf die Frage, wer er sei, antwortet:

"Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“

Der Mensch lernt und entwickelt sich nicht in der Hängematte des Glücks, sondern in den leidvollen Sackgassen, wie z. B. Krankheiten. Deshalb stecke nie den Kopf in den Sand, sondern besinne Dich auf Deine Stärke und Deine Fähigkeit zu wachsen, neue Wege zu beschreiten und liebevoll zu Dir selbst zu sein.

Unsere Visualisierung von Heilkräften ist eine geführte Meditation, die Dich anleitet, Heilung für Deinen Körper anzustoßen.

Literaturempfehlungen:

Thomas Troward

Leider gibt es für die deutschsprachigen Bücher von Frederick Bailes derzeit keine Neuauflage. Einzig von Thomas Troward gibt es derzeit eine deutsche Übersetzung.

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