Gehmeditation

Nein, es gibt viele Meditationsformen. Vielleicht ist die „Achtsamkeitsmeditation“ so etwas wie die Mutter aller Meditationen. Die ZEN-Tradition kennt z.B. die Meditation über Koans, das sind kurze, scheinbar widersprüchliche oder gar sinnlos erscheinende Sätze oder Fragen.

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Dem ähnlich sind die christlichen Kontemplationen über einzelne Gebetszeilen oder Bibelstellen. Neben den Meditationen, die die Stille und eine ruhige Körperhaltung anstreben, gibt es auch
              dynamische Meditationen,
z.B.: Hörmeditation, Tanzmeditation, Putzmeditation oder die Gehmeditation.

Letztendlich dienen sie alle dem gleichen höheren Zweck, Dir in die Präsens – in das Hier und Jetzt“ zu verhelfen, Dich in Deine Mitte zu führen und Dich mit dem tieferen Sein in Kontakt zu bringen.

Eckhart Tolle, ein Weisheitslehrer unserer Tage, wurde nach dem Sinn des Lebens gefragt. Wie in seinem Buch „Eine neue Erde“ nach zu lesen ist, sprach der Fragende von seinem Wunsch nach etwas Großem und wirklich Wichtigem, das er in seinem Leben erreichen wolle. Auf keinen Fall wolle er 30 weitere Jahre mit Büroarbeiten verbringen. Eckhart Tolle antwortete, wenn Du jetzt Dein Zimmer durchquerst, ist das Durchschreiten Deines Zimmers Dein inneres Lebensziel. Er sprach davon, dass das innere Lebensziel eines jeden Menschen das Erwachen ist. Und das Erwachen kann immer nur im jetzigen Augenblick geschehen. Deshalb ist die Annahme des gegenwärtigen Moments der erste Schritt zum Einswerden mit dem Sein, dem Erwachen.

Die Gehmeditation ist ein Einswerden mit dem Gehen.

Sie ist ein Bewusstwerden des Abrollens der Füße auf der Erde und somit ein Schritt zu höherer Bewusstheit.

Wenn Du magst, steh doch gleich mal auf und durchschreite Dein Zimmer. Setze Deine Füße dabei behutsam auf den Boden. Spüre das Abrollen des rechten Fußes, die Gewichtsverlagerung auf ihn, um den linken Fuß zu heben. Geh dann mit deinem Bewusstsein in den linken Fuß. Spüre wie er den Boden berührt, wie er abrollt und wie sich dabei das Körpergewicht auf ihn verlagert. Spüre wie sich Dein ganzer Körper mitbewegt. Gehe, atme und spüre dabei Deinen Körper.

Es ist schön zu gehen und es ist großartig präsent zu sein.

Deine Meditationen, seien sie sitzend oder dynamisch, sind Übungen zu innerer Freiheit und zu achtsamer Präsens.

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