Gute Gefühle mit Meditation

Gefühle spiegeln unser Leben. Sie können uns den Himmel voller Geigen erleben lassen oder zu einem schmerzhaftem Gift werden. Mit Meditation lernst Du einen gesunden Umgang mit Gefühlen.

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Was denkst Du über Gefühle? Denkst Du, dass Gefühle ein Eigenleben führen und außerhalb Deiner Kontrolle stehen? Dass wir wie ein Spielball von unseren Emotionen hin und her geworfen werden?

Oder denkst Du, dass Gefühle meist Unfug sind und man sie möglichst ausschalten soll? Denkst Du, Gefühle sind der Feind eines klaren Geistes?

Wir können ohne Emotionen nicht leben. Emotionen sind Richtlinien, die uns helfen, unser Leben zu meistern. Ein Leben ohne Emotion ist wie lebendig begraben zu sein.

Da gibt es in der wissenschaftlichen Literatur den Patienten EVR.* EVR hatte einen überdurchschnittlichen IQ von 130 und war Buchhalter. Er war beliebt in seiner Gemeinde, verheiratet und hatte 2 Kinder. Ein gesundheitliches Schicksal hatte eine Gehirnoperation zur Folge, die versehentlich sein Denk- und Wahrnehmungsgehirn (Cortex) vom emotionalen Gehirn (limbisches System) abgekoppelt hatte. Wie die IQ-Tests nachwiesen, war nach der Operation seine überdurchschnittliche, abstrakte Intelligenz vollständig erhalten geblieben. Aber sein Leben wurde zu einem einzigen Desaster.

Er konnte fortan keine einzige Entscheidung fällen und verlor sich in endlosen Detailüberlegungen. EVR wusste nicht mehr, was er mit sich oder dem Leben anfangen sollte. Da er keine Gefühle als Richtschnur für seine Entscheidungen hatte, brach sein Leben völlig zusammen: Er verlor seinen Arbeitsplatz, seine Ehe ging in die Brüche, wahllose Affären machten ihn schließlich arm.

Gefühle sind also enorm wichtig, überlebenswichtig. Aber sind wir ein Spielball unserer Emotionen? Brechen sie über uns herein wie ein unerwarteter Regenschauer?

Nein. Ein in Meditation geübter Mensch, wird seine Gefühle, seine Gedanken, die Bewertungen zu den Gefühlen sehr genau wahrnehmen lernen.

Er wird folgende Feststellung machen:

(1) Da gibt es zum einen das primäre Gefühl. Darauf folgt ein Urteil des Verstandes (2). Aus diesem Urteil entstehen weitere Gefühle (3), die sekundären Gefühle. Dieses sekundäre Gefühl kann mit weiteren Bewertungen sehr lange am Leben erhalten werden.

Ich möchte Dir ein Beispiel geben: Dein Chef ruft Dich an und bittet Dich nach oben in sein Büro zu kommen. Ein primäres Gefühl (1)entsteht. Dies könnte z.B. ein leichtes Unbehagen sein. Aus Deinen Erfahrungen entsteht sofort ein Urteil (2), das sich in Sekundenbruchteilen auf dieses Gefühl des Unbehagens einstellt. Z. B.: „Oh mein Gott, er wird mich wieder mit neuen Aufgaben versorgen, die mir zusätzlich Stress bereiten.“ Bei dieser Bewertung wird sich in der Folge ein weiteres Gefühl (3) einstellen: wahrscheinlich Wut. In dieser Wut gehst Du dann die Treppe nach oben und ich wette, es werden sich dabei viele Erinnerungen einstellen: Alte Geschichten, bei denen der Chef Dich gestresst hat. Oben angekommen betrittst Du sein Büro mit einer angespannten, ärgerlichen Ausstrahlung. Und vielleicht hat schon deshalb das Gespräch mit Deinem Chef keinen guten Start?

Worin liegt nun der Fortschritt eines bewussten Menschen?

1. Er ist sich dieses primären Gefühls bewusst.

2. Er nimmt dieses Gefühl an und bewertet es nicht.

3. Er behält seine Offenheit, weil er sich nicht in weiteren negativen Gedanken verstrickt, die wiederum weitere belastende Gefühle auslösen.

Übrigens haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Abbau der Neurotransmitter im Gehirn, die unsere Gefühle biologisch auslösen, gerade mal 20 bis 30 Sekunden dauert. Das heißt, wenn wir bewusst sind und uns nicht mit Urteilen und negativen Gedanken in weitere Emotionen stürzen, so dauert ein negatives Gefühl nur 20-30 Sekunden. Aber wir Menschen schaffen es, ganze Dramen daraus zu machen, die womöglich in einem ganzen Leben Spuren hinterlassen.

Meditation macht aus uns einen bewussteren Menschen.

Wir nehmen Gefühle bewusster wahr und liebevoller an. Auch die Urteile, die wir über unser Gefühle fällen, werden uns klarer und das macht uns offener und freier.

Das primäre Gefühl ist echt, aber das sekundäre Gefühl erschaffen wir selbst. Wir quälen uns mit unseren eigenen Gedanken und Urteilen.

Willst Du also freier und glücklicher werden, dann werde zum achtsamen Beobachter und meditiere! Nicht zuletzt stellen sich bei einer Meditation oft Gefühle des Friedens und des Glücks ein.

Meditation "Erforsche Deine Emotion"

Gibt es ein Gefühl, das Dich beschäftigt oder vielleicht sogar quält? Mit diese Meditation kannst Du dieses Gefühl verstehen und ablösen!


*(P.J. Eislinger, A. R. Damasio (1985) „Servere disturbance of higher cognition after bilateral frontal lobe ablation: Patient EVR“ Neurology Bd. 35).

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