eigene Verantwortung

Sich selbst etwas vorzumachen, mag kurzzeitig etwas Druck abbauen. Für das Selbstwertgefühl ist es jedoch Gift. Wir wissen unterbewusst um unsere Ausweichmanöver, Bequemlichkeiten und Verdrängungsmuster.  Wir denken, wir können uns und anderen etwas vorgaukeln, aber letztlich betrügen wir uns ​damit selbst. Betrug an uns selbst ist Demontage unseres Selbstwertgefühles. Welchen Wert gebe ich mir selbst, wenn ich mich selbst leichtfertig hintergehe?

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Wegsehen geht nicht!

Es gibt viele Dinge, die wir nicht sehen wollen, weil sie für uns unbequem sind. Unreife Menschen erkennt man daran, dass sie die Fehler immer bei den anderen, in den Umständen und in der Vergangenheit suchen. Das Leben ist etwas, das mit ihnen geschieht, mit dem sie nichts zu tun haben. Sie schließen die Augen, anstatt in den Spiegel zu schauen und ihr eigenes Verhalten zu überprüfen. Sie gehen damit einen bequemen Weg, doch geben sie damit freiwillig auch das Wichtigste auf: Die eigene Macht! ​ ​Andere Menschen zu verändern, liegt außerhalb meiner Macht. Aber ich habe die Macht, mein Leben zu verändern. ​​Ich habe die Macht, mein Denken und Handeln zu verändern. Es liegt in meiner Verantwortung mit Bewusstheit auf mein Leben, meine Entscheidungen, mein Verhalten zu blicken.

Ich bin es, der die Lampe des Bewusstseins dimmt.

​Ja, es liegt in meiner Macht, ob ich mit dem kleinen Lichtkegel einer Taschenlampe durch die Welt stolpere oder ob ich bereit bin, auch meine Schatten und meinen Weg voll auszuleuchten.

Nimm Dein Leben in die Hand! Sei Chef Deines Lebens!

Mach die Angst nicht zum Chef!

Wir haben alle Ängste. Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nicht vor irgendetwas Angst hat. Es gibt Menschen, die sich trauen, alleine in ein Bürgerkriegsland zu reisen und sich als angstfrei bezeichnen. Zuhause sind sie jedoch ​Menschen, die Angst vor zu viel Nähe und Vereinnahmung haben. Niemand sollte sich seiner Ängste wegen klein machen. Aber niemand sollte sich auch vor seinen Ängsten klein machen. Angst ist für viele Menschen eine rote Linie, die sie nie überschreiten. Sie respektieren die Angst mehr, als ihre eigene Freiheit. Sie sind Untergebene ihrer Angst. Die Angst bestimmt ihr Revier und sie beugen sich bereitwillig. Kurzum, die Angst ist ihr Chef, den sie nie in Frage stellen. 

Wir reden hier nicht von angemessenen Ängsten. Angemessene Ängste sind z. B. Ängste, die Dich vor lebensbedrohlichen Fahrlässigkeiten bewahren. Es ist angemessen, Angst zu haben, wenn man ungesichert an einer hohen Steilwand klettert.

Was ist aber ein angemessener Umgang mit Angst?

  1. Die Angst als solche wahrzunehmen und sich diese Angst einzugestehen. Ich kann mich weigern, die Angst anzuerkennen und mich nach außen stark zeigen. Aber diese Selbstlüge ändert nichts an der Angst.
  2. Diese Angst ins Visier nehmen. Die rote Linie Stück für Stück überschreiten. Es müssen nicht die großen Schritte sein. Jeder kleine Schritt zur Überwindung der Angst ist wertvoll. Je einschränkender und größer die Angst ist, desto größer sollte Deine Bereitschaft sein, Dir professionelle Hilfe zu holen.
  3. Bei allen Schritten immer das Ziel im Auge behalten:  Angstfrei sein heißt frei sein.

Medienkonsum heißt meist: Bewusstsein unten halten!

Jeder muss mal ab und zu entspannen. Nicht immer kann man zielgerichtet und effektiv sein. Wer den Medienkonsum allzu oft nutzt, um sich abzulenken, zu verdrängen oder sich innerlich ruhig zu stellen, der verplempert nicht nur Unmengen Lebenszeit, sondern schadet auch seiner Persönlichkeit und seinem Selbstwert. Wenn ich im Internet surfe oder vor der Glotze abhänge, weil ich bestimmte Gefühle nicht wahrhaben und mich mit bestimmten Themen nicht auseinander setzen will, dann verweigere ich Bewusstheit und Entwicklung.

Junge Menschen bringen es in Deutschland schon auf täglich 6 Stunden Medienkonsum. Das ist eindeutig zu viel.

Schaust Du täglich Fernsehen? Wie oft bist Du im Netz? Wie oft sagst Du, Du hättest keine Zeit und verbringst jedoch viel Zeit mit Fernsehen und Co.? Kennst Du das Gefühl, das Du mit Medienkonsum verdrängen willst? Vielleicht Langeweile, Einsamkeit oder Traurigkeit?

Weißt Du, was Dir wirklich wichtig ist? Und hast Du aufgrund Deines Medienkonsums dafür auch Zeit? Weiteres dazu unter: Ich übernehme Verantwortung für mein Zeitmanagement.

Abhängigkeiten lösen!

Wir Menschen sind soziale Wesen und können weder emotional noch wirtschaftlich völlig ohne unsere Mitmenschen auskommen. Es gibt aber Abhängigkeiten, die auf Angst und Bequemlichkeiten beruhen. Diese Abhängigkeiten untergraben unser Selbstwertgefühl.

„Hotel Mama“ ist eine schöne Sache: Immer frische Wäsche und eine warme Mahlzeit auf dem Tisch. Spätestens mit  Mitte 20 solltest Du aber den Absprung schaffen. Zuhause zu wohnen heißt, ein Kind zu bleiben und die eigene Verantwortung für das Leben zu verweigern. Wie bei einem Vogel, der nie aus dem Nest fliegt, werden seine Flügel genau wie Dein Selbstwertgefühl verkümmern.

Noch schlimmere Abhängigkeiten für das  Selbstwertgefühl sind Süchte aller Art. Alkohol-, Nikotin-, Tabletten-, Porno-, Cannabis-, Spielsucht etc.. Diese Süchte zerstören nicht zur den Selbstwert, sondern auch den Körper (Alkohol, Nikotin), die emotionale Liebesfähigkeit (Pornosucht), die Willenskraft (u.a. Cannabis) oder lassen den Süchtigen zum  notorischen Lügner  werden (Spielsucht u. a.).

Abendübung: Den Tag Revue passieren lassen: War ich bewusst?

​Nimm Dir jeden Abend Zeit und geh den Tag vor Deinem inneren Auge nochmal durch und frage Dich: War ich bewusst im Umgang mit mir selbst? Wann hab ich mich gut gefühlt und wann schlecht? Wie bin ich mit den schlechten Gefühlen umgegangen? Habe ich sie wahrgenommen oder verdrängt, indem ich mich in den Medienkonsum gestürzt habe? Wie bewusst habe ich andere Menschen wahrgenommen? Was ist mir an ihnen aufgefallen und was hat das mit mir selbst gemacht? Mit wieviel Bewusstheit habe ich  meine täglichen Aufgaben verrichtet? Wie ehrlich war ich heute zu mir selbst und anderen? (Hier geht es nicht, um den moralischen Aspekt. Jede Lüge ist ein Angriff auf das eigene Selbstwertgefühl.)

Erwachsen sein heißt, die Eltern sind aus dem Spiel!

Es gibt nicht selten Menschen, ​die den längst verstorbenen Eltern noch alles Negative in die Schuhe ​schieben. „Weil meine Eltern mir dieses oder jenes angetan oder nicht getan haben, habe ich heute nichts auf die Reihe gekriegt.“

Es ist wahr, dass uns die Eltern mit ihrem Verhalten schwere Rücksäcke aufladen können, dass der Start ins Leben mit lieblosen Eltern ungleich schwerer ist. Aber trotzdem ist es irgendwann an der Zeit, selbst Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Selbstverantwortung heißt in diesem Fall, das Leid der Kindheit zu verarbeiten und dann weiter zu gehen. Das Alte bewusst loszulassen und mit beiden Beinen auf dem Boden, selbstverantwortlich den eignen Weg zu gehen.

Niemand wird mich retten!

Ehrlich, der Mann auf dem wei​ßen Schimmel ist noch nie aufgetaucht. Der große Mentor, der ohne Eigennutz meinen Weg ebnet, ist Pleite gegangen. Mutter Teresa, die selbstlos Liebende, ist längst verstorben. Niemand wird meine Probleme je lösen, niemand wird mich retten. Ich muss mein Leben selbst in die Hand nehmen. Es ist mein Leben. Wer sonst soll sich für mein Leben interessieren, wenn ich es selbst nicht tue? Auch Therapeuten können mir nur helfen, wenn ich willens bin. Nur wenn ich bereit bin, mitzuarbeiten und mich an ​meine Wunden und Selbstlügen heranzuwagen, werde ich wie ein Phoenix aus der Asche steigen. Mein Selbstwert wird nicht steigen, wenn ich nichts tue, keine der hier vorgeschlagenen Übungen mache, mein  Leben nicht ändere.

Ich bin kein Opfer, ich bin Schöpfer!

Es ist an der Zeit, das Opferkleid abzulegen. Ich bin nicht Opfer der Kindheit, der Umstände, der Politik, der Gesellschaft: Ich bin mächtig. ​Ja, ich habe die Macht, mein Leben zu ändern. Ich kann die Umstände, unter denen ich leide, beenden, neue Freundschaften schließen und schlechte Beziehungen beenden. Mit meinen Gedanken, Worten und Taten bin ich Schöpfer meines eigenen Lebens.

Ich pack das Leben an und mache es zu meinem glücklichen Leben: Ich bin ein bewusster Schöpfer!

Übernehme ich Verantwortung für meine Bedürfnisse und Wünsche?

Ich bin meines Glückes Schmied!  Wer kann mich wirklich glücklich machen, wenn ich nicht selbst für meine Bedürfnisse und Wünsche einstehe? Schiebe ich immer andere Dinge vor? Die Arbeit, die Wünsche und Bedürfnisse anderer, die fehlende Zeit? Die Verantwortung für meine Wünsche und Bedürfnisse zu übernehmen heißt, Verantwortung für mein Glück zu übernehmen.

Übernehme ich Verantwortung für meine Handlungen?

Unbedingt. Für mein Handeln kann niemand anders gerade stehen als ich selbst.  Ausreden gibt es keine. Keine einzige Rechtfertigung ist möglich. Für meine unbeherrschten Emotionen, die mich zu unpassenden Handlungen getrieben haben, trage ich genauso Verantwortung, wie für meine Angst und meine Faulheit, die mich untätig gemacht ha​ben.

Verantwortung in Beziehung: Ich gestalte Beziehungen immer mit!

„​N​ein, ich habe ​nichts getan“,  diese Aussage entlarvt mich: ​​​Ich habe keine Aufmerksamkeiten, keine Zuwendungen gegeben und keine Freude bereitet. Wie soll da meine Beziehung zum Blühen kommen? Eine Beziehung ist wie ein Garten. Sie muss gegossen und gepflegt werden. Außerdem muss immer wieder etwas Neues „angebaut werden“, damit die Beziehung in Schwung bleibt. Also an der Beziehung bin ich immer mitbeteiligt, vor allem wenn ich nichts für sie tue, wenn ich sie wie einen  Garten verwildern und vertrocknen lasse.  Dann trage ich große Verantwortung für das Schrumpfen meiner Beziehung und kann nicht sagen: „Meine Beziehung ist schlecht, das hat nichts mit mir zu tun.“

Und wenn ich gebe und hege, gieße und pflanze, aber der Boden des Beziehungsgartens zu steinig ist und dort nur Dornen wachsen? Dann liegt es an mir, einen fruchtbaren Boden für meine Liebe zu suchen.​ Eine Wüste kann ich nicht zum Blühen bringen, deshalb öffne ich die Augen für eine(n) passende(n) neue(n) Partner(in).

Ich übernehme Verantwortung für mein Zeitmanagement!

​Das ist einer der meist ausgesprochenen Sätze in Deutschland: „Ich habe keine Zeit." Aber sind wir da immer ehrlich? Wofür nehme ich mir Zeit? Sind mir die Dinge, für die ich mir Zeit nehme, wirklich so wichtig wie die Dinge, für die ich angeblich keine Zeit mehr habe?

Was ist mir denn wirklich wichtig? Und wie sieht mein Alltag aus, wohin geht die Zeit?

Was ist Dir am allerwichtigsten? Erkenne Deine Priorität! Eine Priorität zu setzen,  heißt nicht eine lange Liste zu machen, sondern Dich auf 1-2 Punkte zu konzentrieren.

Übung Zeitmanagement:

Nimm Dir die letzten 3 Tage vor und schreibe auf, wofür Du Dir Zeit genommen hattest. Dann sieh Dir genau an:  Was davon könnte man streichen, damit mehr Zeit für Deine Priorität übrig bleibt? Manches davon sind Verpflichtungen, die Du sicherlich nicht ganz aus Deinem Leben eliminieren kannst.  Aber ich wette, da gibt es „Streich-Kandidaten“:

  • Medienkonsum aller Art
  • Schlechte Beziehungen (z.B. endlose fruchtlose Telefonate mit Menschen, die sich nur im Kreis drehen und ​Dir im Grunde nur die Zeit stehlen)
  • Sinnloses Shoppen
  • Dinge, die ich für mein Image tue (z.B. damit andere denken, ich sei die gute Tochter, der ​freundliche Schwiegersohn, das wichtige Vereinsmitglied etc.).

Triffst Du eine gute Wahl für die Zeit, in der Du Deine Aktivitäten frei wählen kannst?

Wenn Du glaubst, Du hast keine Wahl, dann arbeite intensiv am Kursteil „Selbstbestimmt Leben“ weiter. Sollte es Dir schwerfallen, Prioritäten zu setzen, findest ​Du im Kursteil „​Setze Deine eigenen Ziele“ wertvolle Anregungen.

  • Niemand anderes als ​Du selbst trifft die Wahl. ​Du trägst selbst Verantwortung für ​Deine Lebenszeit.


​Trainingskonzept für die 3. Kurswoche:


​Und so geht​ es weiter:

​1. Kurswoche: ​Körpersprache​​​
2. Kurswoche: Selbstannahme und Selbstliebe
2. Kurswoche: Selbstannahme und Selbstliebe

4. Kurswoche: Selbstbestimmt leben!

5. -6. Kur​swoche: Setze Deine eigenen Ziele! Die spirituelle Dimension des Selbstwertgefühls

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