Geld

​Ohne Geld können wir in unserer Gesellschaft nicht überleben. Wir kaufen damit Nahrung, Wohnraum, Kleidung und Energie. Haben wir etwas mehr davon, sind wir freier und selbstbestimmter. Reicht unser Geld nur für das Allernötigste, dann kreisen wir mit Ängsten und Sorgen um unsere finanzielle Zukunft. Für jeden fühlt sich Geld anders an, jeder denkt anders über Geld. Über den Umgang mit Geld kann man die Persönlichkeit, das Herz und den Geist eines Menschen erkennen.

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Sage mir, wie Du mit Geld umgehst und ich sage Dir, wer Du bist!

Manch einer sitzt auf seinem Geld wie Dagobert Duck. Ein anderer bläst das Geld zum Fenster hinaus, als wollte er Frau Holle Konkurrenz machen. In allem was der Mensch tut, zeigt sich seine Persönlichkeit, so auch im Umgang mit Geld. Hier mal in karikaturistischer Überzeichnung ein paar Geldtypen. Die meisten von uns sind sicher stark abgemilderte Mischformen.

Der Misstrauische sitzt auf der Kohle

Das Geldausgeben ist eine schwierige Sache. Es könnte sein, dass man für sein Geld nicht genug bekommt. Der Wert der Sache lohnt vielleicht das Geld nicht. Schließlich ist die Welt voller Betrüger und Haie. Geld auszugeben ist ein Risiko. Es könnte ein Verlustgeschäft bedeuten. Dieses Risiko wird minimiert, in dem man sorgfältig prüft, viele Meinungen einholt, das Internet genauestens studiert. Ohne Garantien kein Kauf. Kaufen ist ein aufwendiges und aufreibendes Geschäft, so gibt man lieber kein Geld aus und bleibt auf der Kohle sitzen.

Der Prahlerische zeigt was er hat

So wie in der Balzzeit der männliche Vogel mit seinem bunten Gefieder und seinen besten Gesangskünsten auf dem Ast hin und her stolziert, so geht der prahlerische Mensch mit Geld um. Jeder soll sehen was er hat. Ein SUV ist schon zu gewöhnlich, er parkt einen Pickup oder Sportwagen vor seinem Haus. Mit der teuren Sonnenbrille und dem Designer-Anzug läuft und fährt er durch die Straßen. Er hat das teuerste Aftershave aufgelegt. Jeder weiß, so riecht Geld.

Dazu gibt es auch das weibliche Pendant.  Sie läuft mit einer Handtasche im 4stelligen Kostenpreis durch die Gegend. Man sieht sie niemals zweimal mit der gleichen Garderobe. Die Schuhe funkeln und manchmal sind auch die Absätze atemberaubend. Das Auto ist nicht besonders groß, aber sehr stillvoll - Ledersitze inbegriffen.

So wie der Wind weht, gibt der Ungefestigte  sein Geld aus

Der ungefestigte Mensch will haben was er sieht. Er ist der Junkie der Werbeindustrie. Als ein Jünger der Trends verpasst er nicht die kleinste Modewelle. Jedes Schaufenster, jeder Katalog und oh Gott, die Tiefen der Internet-Shops, werden für ihn oder sie zur Gefahr, den Dispokredit bis zum Anschlag auszudehnen. Finanziell ist der Monat schon früh zu Ende. Nicht selten stoppt das EC-Gerät im Laden den Kaufrausch: Alle Limits sind ausgeschöpft. Zuhause quillt alles über. Er oder sie hat alles doppelt und dreifach. Alles in verschiedenen Farben. Für jeden Jogginganzug die farblich passende Brille oder Armbanduhr. Kaufen macht sie glücklich. Die Katerstimmung liefern die Kontoauszüge.

Der egozentrische Mensch geizt

Der egozentrische Mensch denkt nur für sich allein. Nein, an gemeinsamen Geschenken beteiligt er sich nicht. Er oder sie lebt von der Großzügigkeit und Arbeitskraft anderer Menschen, aber dies sieht er nicht. In Fahrgemeinschaften mogelt er oder sie sich um das Benzingeld herum. Eintrittsgelder lässt er sich von anderen ausborgen, die er dann liebend gerne vergisst. Er schnorrt sich an fremden Kühlschränken durch und kennt jeden Trick, kostenlose Optionen auszunutzen. Steuerbetrug sieht er sportlich und der Toilettenfrau kratzt er an gut gelaunten Tagen, wenigstens die roten Centstücke raus. Dass ihn das Geschnorre auf Dauer unbeliebt macht und isoliert, registriert er nicht. Dazu ist er zu egozentrisch und müsste seinen eiskalten Geiz überwinden.

Der Offenherzige teilt

Auch der Offenherzige hat seinen Schatten. Aber die Menschen lieben ihn. Er ist großzügig, er teilt, er leiht. Niemals würde er eine Bitte verweigern. Jedem unbegabten Straßenmusiker wirft er ein Geldstück in den Hut. Er ist Unterstützer von vielen gemeinnützigen Organisationen. Bei Spendenaufrufen verdrückt er sich nicht. Bisweilen macht er die Erfahrung, geliehenes Geld oder geborgte Sachen nicht zurück zu erhalten, aber das vergrämt ihn nicht. Über die Schwächen und Unzuverlässigkeiten seiner Mitmenschen sieht er großzügig hinweg.  Manchmal jedoch fühlt er sich ausgenutzt und beschwört sich, weniger naiv an die Gutherzigkeit der anderen Menschen zu glauben. Aber das hält nicht lange an, denn es fühlt sich für ihn gut an, ein großzügiger Helfer zu sein.

Selbstwert und Geld

Warum agieren wir alle so unterschiedlich mit Geld? Ein Grund ist, dass wir über den Umgang mit Geld unser Selbstwertgefühl  ausdrücken oder kompensieren. Am offensichtlichsten ist dies bei prahlerischen Menschen. Sie kompensieren damit ihr brüchiges Selbstwertgefühl. Sie ​kehren ihren Erfolg so demonstrativ nach außen, dass jeder schon das Gefühl hat: „Der hat es aber nötig.“ Nicht selten sind diese Menschen hochverschuldet.  Aber das tut dem Glanz ihres Sportwagens in ihren Augen keinen Abbruch. Schließlich müssen wir alle erfolgreich sein, um ein wichtiges Mitglied der Herde zu sein.

Auch der Offenherzige kompensiert

Der Offenherzige kompensiert unter Umständen auch sein geringes Selbstwertgefühl mit seinen großzügigen Taten. Dass er leihen kann, dass er helfen kann, gibt ihm das Gefühl von Stärke und Potenz. Er ist ein Macher, er hat die Kraft andere zu stützen. Nicht selten findet man in seiner Psyche ein Helfersyndrom. Die eigene Not in seiner Kindheit wurde nicht geheilt. Ihm wurde nicht geholfen. Um seine eigene Not nicht spüren zu müssen, hat er die Seiten gewechselt. Jetzt ist er nicht hilflos, er ist jetzt stark und kann helfen. Liegt dieses Muster als Motivation zugrunde, wird der Burnout unausweichlich sein. Denn ein Ungenährter kann keine unendliche Kraft haben, andere Menschen zu nähren.

Auch im Geiz kann ein Mangel an Selbstwert liegen

Nämlich bei Menschen, die sich selbst gegenüber geizig sind, aber nach außen den anderen Menschen gegenüber großzügig. Sie sagen damit auf psychologischer Ebene: "Du bist es wert, aber ich bin es nicht wert."

Oder Menschen, deren Geiz-Wurzel der Neid ist: "Der andere Mensch soll es auch nicht besser haben als ich. Auf keinen Fall sollte der andere Mensch größer werden als ich, denn dann fühle ich mich klein."

Menschen, die jeder Modewelle hinterher rennen, haben Angst, nicht dazu zu gehören. "Vielleicht bin ich nicht gut genug, aber wenn ich mich modern kleide, tue und denke, was der Mainstream vorgibt, dann gehöre ich dazu."

Die Psychologie des Geizes:

Eine tiefe Wurzel des Geizes ist der Neid. Man kann dem anderen nichts gönnen. Das Leben ist Konkurrenz. Schon in der Familie gab es Konkurrenz. Hatte der Bruder oder die Schwester nicht mehr? Es gibt bizarre Formen von Konkurrenz in Familien, denn nicht selten sind die Erwachsenen keine reifen Persönlichkeiten. Da konkurrieren Väter mit den Kindern um die Aufmerksamkeit der Mutter, um nur ein Beispiel zu nennen. Wer sich als Konkurrent sieht, kann nicht teilen, mit Konkurrenten ist man geizig.

Fehlendes Vertrauen kann genauso eine Wurzel des Geizes sein. Sozusagen Geiz aus Misstrauen und Geiz aus mangelndem Vertrauen in sich selbst. Man vertraut sich selbst nicht, wieder etwas zu verdienen, wieder erfolgreich zu sein, nach einem Verlust wieder aufstehen zu können.

Die größte Wurzel des Geizes ist Habsucht

​Wie schon das Wort sagt, legen wir dabei ein einseitiges, ungesundes Gewicht auf das Haben. Warum ist es wichtig zu haben? Haben macht uns vermeintlich selbstbewusster, wichtiger und mächtiger. So denken wir. Wer der Habsucht verfällt, schafft das nur über einen Weg: Kaltherzigkeit. Nur wenn wir kaltherzig werden, kann uns die Gier ganz verschlingen. Der Habsüchtige muss ich abschotten, gegenüber anderen Menschen, ihrer Not, ihren Wünschen und auch ihren Freuden, die man mit ihnen teilen könnte. Er muss bisweilen auch aus der Not anderer Menschen Profit schlagen können. Kinderarbeit darf ihn nicht stören. Schwächere sind an die Wand zu drängen und man muss das letzte aus ihnen herausholen. Das ist das Rezept für die Millionen.

Aber hat er über sein Leben gut nachgedacht?

Keiner wird freiwillig bei ihm bleiben, wenn sein Herz so kalt wie Marmor geworden ist. Er wird auch für menschliche Zuwendung zahlen müssen. Aber echte Liebe kann man nicht kaufen. Und wenn er auf dem Sterbebett liegt, muss er all die Millionen loslassen. Keiner wird bei ihm sein, wenn er die letzte Reise antritt, denn das Geschenk von echter Liebe, wird er nicht mehr erfahren. Seine Angehörigen werden vor der Türe stehen und mit den Füssen scharren. Anwaltlich und steuerlich sind sie schon vorbereitet, um möglichst gut zu erben.

Geiz ist die Eigenschaft, die Frauen an Männern am wenigsten attraktiv finden.

Wenn ein Mann auf der Suche nach einer Partnerin ist, hat er schlechte Karten, wenn er seinen Geldbeutel nicht öffnen will. Geiz ist die Eigenschaft, die Frauen am meisten abstößt. Der weibliche Instinkt  sagt der Frau: „Schau hin, er kann nicht teilen. Wenn erst mal Kinder da sind und er für die Familie sorgen muss, dann wird er vielleicht kneifen. Das ist kein Mann, der Dir die Sicherheit bieten kann, die Du brauchst, um eine Familie zu gründen.“

Die Gier

von Wilfried Schmickler

Was ist das für ein Tier, die Gier?
Es frisst an mir,
​es frisst in dir,
​will mehr und mehr
​und frisst uns leer.

​Das vollstänige Gedicht lesen.

Was bist Du Dir Wert:

Beim Geldverdienen, beim Erstellen der Angebote, bei der Akquisition von Aufträgen und Kunden, beim Verhandeln über die Gehaltshöhe, zeigt sich Dein Selbstwert. Stelle Dir bei jedem Angebot und jeder Verhandlung die Frage, welchen Wert gebe ich mir damit? Gerade Frauen verkaufen sich oft unter wert. Eine Mitbewerber-Analyse kann Dir da helfen. Was ist der Stundensatz der Konkurrenz? Was verdienen andere in vergleichbarer Position? Hab keine Angst, das zu fordern, was marktüblich ist. Und wenn Deine Leistung überdurchschnittlich ist, solltest Du auch den Mut haben, Überdurchschnittliches zu verlangen.

Uns Frauen liegt es nicht in den Genen, zu prahlen und zu posen. Wir können da noch viel von den Männern lernen. Es fällt ihnen leichter, stolz auf sich zu sein. Sie haben in der Regel mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Wenn sich ein Mann selbst darstellt und zeigt was er kann, wird er nicht schief angesehen. Sicherlich ist es im Einzelfall falsch, aber im Allgemeinen eine Beobachtung, die viele Menschen teilen: Selbstüberschätzung ist in der Regel männlich und Selbstunterschätzung ist eher weiblich. Mach Dir also bewusst: „Ja, ich kann etwas und das hat seinen Preis.“

Wenn es Dir schwer fällt, den Wert Deiner Arbeit einzufordern, empfehlen wir Dir an Deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten.​

Geben und Nehmen:

Für ein Leben in Fülle ist es wichtig, das sich Geben und Nehmen die Waage hält. Wer nicht nehmen kann, sperrt die Fülle aus seinem Leben. Wer in der Misstrauens oder Geiz-Falle steckt, also nicht geben kann, wird genauso wenig Fülle in seinem Leben haben. Nimm also die Geschenke des Lebens freudig an und sei großzügig mit anderen Menschen.

Üb​ung: Untersuche Dein Verhältnis von Geben und Nehmen:

Liste alle Geschenke auf, die Du gemacht hast. Notiere alle Geschenke, die Du erhalten hast. Erinnere Dich an alle Angebote und Geschenke, die Du nicht annehmen konntest oder wolltest.

Wenn Du die Liste erstellt hast, zieh ein Resümee, ob das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen ausgeglichen ist oder ob eine Seite überwiegt.

Gründe dafür, nicht nehmen zu können:

  • Schuldgefühle: Hierbei sollte man einen Blick auf die Kindheit werfen. Es könnte sein, dass Deine Eltern Dir folgende Botschaften gegeben haben: „Wir geben Dir dies, aber Du bist uns dann dies oder jenes schuldig.“ Oder hatten Deine Eltern ein schlechtes Leben und Du konntest wenig von Ihnen erwarten, so dass Du Dich von den eigenen Wünschen und Bedürfnissen abgeschnitten hast. Du hast vielleicht den Wunsch, etwas von ihnen zu erhalten, aufgegeben. Eltern, die sich aufgeopfert haben, machen den Kindern leider oft Schuldgefühle, für ihr schlechtes Leben.
  • Selbstwertprobleme: Vielleicht denkst Du bei einem Geschenk: „Das bin ich oder war meine Hilfe gar nicht wert? Es wäre nicht nötig gewesen, mir oder meiner Leistung diese Beachtung zu schenken.“
  • Angst vor Verpflichtungen und Gegenleistungen
  • Wunsch nach Unabhängigkeit
  • Mangel an Freude: Wenn es Dir grundsätzlich schwer fällt, Dich über etwas zu freuen, wirst Du auch dem Schenkenden den Spaß verderben. Ein grundsätzlicher Mangel an Lebensfreude  könnte auch ein Früh-Bote eines Burnouts oder einer Depression sein.
  • Mangel an Wertschätzung für den Schenkenden​: Es fällt uns mitunter schwer, Geschenke von Menschen anzunehmen, die wir gerade nicht so mögen oder mit denen wir einen Konflikt haben.

Gründe dafür, nicht geben zu können:

  • Verlustangst
  • Armut
  • Ideenarmut: Es fällt Dir nichts ein, was Du schenken könntest. Tipp: Gib einfach mal das Wort Geschenkidee in die Suchmaschinen des Internets ein.
  • Verarmungsangst
  • Misstrauen
  • Faulheit: Geschenke muss man besorgen. Das macht tatsächlich Mühe.
  • Geiz
  • Habgier
  • Neid

Was denkst Du über Geld?

Jeder Mensch bewertet Geld anders. Für manche ist Geld alles und der Maßstab ihres Glückes. Für sie ist Geld gut. Das Geld kommt lieber zu denen, die gut über Geld denken. Aber reicht es, gut über Geld zu denken? Nein! Wenn Du denkst, Geld ist gut, aber ich bin es nicht wert oder ich bin nicht gut genug, dann wird das Geld auch nicht leicht zu Dir fließen. Wenn Du z. B. denkst: Geld ist schmutzig oder Geld verdirbt den Charakter, dann wirst Du es von Dir abhalten. Solltest Du denken: Geld ist schlecht und gleichzeitig, ich bin nicht gut genug, erfolgreich zu sein, dann wird Geld nur sehr mühevoll zu Dir finden.

Halte Dir vor Augen, Geld ist weder gut noch schlecht. Es ist neutral, Du gibst dem Geld die Wertung und Du benutzt das Geld Deinem Charakter entsprechend. Geld ist wie ein Messer, Du kannst damit ein Brot teilen oder jemanden verletzten. Mit Geld kannst Du Gutes tun, die Welt verbessern, Fülle leben, großzügig sein, aber auch Macht erwerben, mit der Du ausbeutest, manipulierst und korrumpierst.

Da ein gewisses Maß an Geld wichtig ist, um frei und sicher in Fülle zu leben, solltest Du Deine unterbewussten Gedanken über Geld und Erfolg erforschen. Nur wenn Du positiv über Geld, Erfolg und über Deinen Wert denkst, wirst Du erfolgreich sein können.

Erforsche Deine Urgedanken über Geld und finanziellen Erfolg

Dazu haben wir eine Visualisierung entworfen, die Dir hilft Deine unterbewussten Gefühle und Gedanken über Geld und Erfolg ans Licht zu bringen. Denn nur wenn Du Deine unterbewusste Haltung dazu veränderst, wirst Du Geld in Dein Leben ziehen können.

Auswertung Deiner Glaubensätze über Geld:

Wenn Du die Visualisierung "Erkenne Deine Urgedanken und Gefühle über Geld" durchgeführt hast, kommst Du hier zur Auswertung und zu den Übungen, die Deine Haltung und Wertung verändern. Was beuten die Bilder und Gefühle, die Du hattest? All das findest Du ​in der Auswertung. 

Am Ende der Visualisierung findet sich ein Passwort, mit dem zur Auswertung gelangst.

​Hier die weiteren ​Beträge zum Kurs:

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